Bad Wörishofen

 

Am Sonntag den 05. Juni ging unser Ausflug nach Bad Wörishofen, zur Heil- und Wirkungsstätte von Sebastian Kneipp, den Gründer der Kur- und Heiltradition.

 

Vormittags schauten wir uns den Kurpark an und nach dem Mittagessen wanderten wir auf den Spuren von Sebastian Kneipp. Los ging es bei miserablen Wetter um 8 Uhr an der Gemeinde mit ca. 3 Dutzend mutigen Ausflüglern.

 

Der 160.000 Quadratmeter große Park umfasst neben den ca. 10.000 Rosenstöcken, davon 5.000 verschiedene, die Kräuterlehre von drei Epochen. Sebastian Kneipps Pflanzenkenntnisse passieren auf alten Traditionen. Schon vor ca. 5.000 Jahren wurde in Indien die ayurvedische Medizin angewandt und vor ca. 3.000 Jahren die traditionelle chinesische.

 

 

Mittelalterliche Duftrasenbank zum Hinsetzen: gehörte zur Heilbehandlung.

 

 

Den 1,5 km langen Barfußpfad wollte nach der Führung keiner mehr ausprobieren. Den Wasser hatten wir genug - von oben, sodass wir schnell in unserer vorgesehenes Restaurant flüchteten, und unser mitgebrachtes Handtuch zum trocknen der Hosenbeine brauchten.

 

 

Nach dem guten Mittagessen mit verlängerter Mittagspause mussten wir uns entscheiden, ob wir bei den immer noch grauslichen Wetter unsere Stadtführung antreten wollten oder nach Hause fahren.

 

Da aber alle noch den Ort mit seinen historischen Gebäuden sehen wollten, machten wir uns wieder auf den Weg nach draußen. Und siehe da, bis wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt hatten, kam auch die Sonne raus.

 

 

1855 kam Kneipp nach Wörishofen und wurde Beichtvater und Hausgeistlicher im Kloster Wörishofen. Heute ist dort ein Kneippmuseum.

 

 

1849 erkrankte Kneipp an Tuberkulose und entdeckte zufällig das Buch Unterricht von der Heilkraft des frischen Wassers“ von Johann Siegmund Hahn. Daraufhin badete Kneipp mehrfach einige Augenblicke in der eiskalten Donau und wurde wieder gesund. So heilte er auch einige seiner Mitstudenten, die ebenfalls an Tuberkulose erkrankt waren.

 

 

Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Hilfesuchende nach Bad Wörishofen und es entstanden auch immer mehr Badehäuser. Der Ort entwickelte sich allmählich zu einem Kurort. Ab 1890 ließ sich selbst der europäische Hochadel von Kneipp behandeln, auch wenn seine Art zu heilen von gewissen Kreisen nicht gerne gesehen wurde, und er des öfteren wegen Kurpfuscherei angezeigt wurde.

 

1888 wurde das erste öffentliche Männerbad errichtet und 1890 entstand die Wandelhalle, ein Ständergerüstbau aus schlanken Rundhölzern, wo er täglich öffentliche Gesundheitsvorträge abhielt. Kneipp sprach sich gegen die moderne, seiner Meinung nach krankmachende Lebensweise aus. Sein Motto war: Wasser, Kräuter, Bewegung und Ernährung – Ordnung für Körper, Geist und Seele.

 

 

Bevor es wieder nach Hause ging, kehrten wir noch im schön ländlich gelegenen Cafe´ Schwermer ein, wo es eine große Auswahl an hausgemachten Kuchen und anderen Köstlichkeiten zum Schlemmen gab.